Wer sich das erste Mal mit Tierfotografie beschäftigt, möchte natürlich schnell und einfach sehr gute Bilder von seltenen Tieren machen. Das ist aber nicht wirklich so einfach, wie es den Anschein hat.
Deshalb sollte man es sich am Anfang nicht unnötig schwer machen.
Einfach erst einmal da anfangen, wo die Tiere an den Menschen gewöhnt sind.
Tierpark, zoologische Gärten, Wildpark, auch Parkgelände und das Futterhäuschen im eigenen Garten zeigen schöne Momente ! Hier kann man sich ganz in Ruhe mit seiner Kamera auf die Tiere "einschiessen".
Zuerst muss man sich nämlich mit dieser sehr gut auskennen ! Einstellungen, Licht, Gegenlicht, Über- o Unterbelichtung, manuelle oder Autofokusierung, Belichtungsmessung usw., kann man beliebig lange ausprobieren.
Wissen über diese Technik ist zwingend erforderlich, um bei späteren Wildlifeaufnahmen die Kamera fast Blind und vor allem schnell bedienen zu können! Ansonsten ist das Motiv verschwunden, bevor ich die Blende eingestellt habe.
Wenn das alles klappt, gehts in die weite Welt der wildlebenden Tiere.
Natürlich kann man einfach so durch die Gegend laufen und hoffen, das ein lohnendes Motiv einfach so vorbeikommt. Effektiver ist es sich dann mit den Verhaltensweisen der Tiere zu befassen, die man aufnehmen möchte!
Wer im Hochsommer mittags um Zwölf am Waldrand auf ein Reh wartet, wird dort wahrscheinlich sehr lange vergebens warten.
Hier noch ein Tipp zum fotgrafieren im Wald. Direkt im Wald wird man zumindest tagsüber, nur sehr wenige Tiere aufnehmen können. Schon sicher, wenn man sich auch noch abseits der Wege bewegt. Das ist nicht nur unerwünscht, zumindest in Naturschutzgebieten sogar verboten !
Ist aber auch unsinnig, da die Tiere einen so früh entdecken würden, dass man sie selber nicht einmal bemerkt hat.
Normal benötigt man für die Aufnahmen fliegender Vögel, gutes Licht.
Selten ist eine Belichtungszeit von länger 1/1000 sec erfolgreich !
Die Natur hat aber eine Variante.
..Den Wind
Am Niederrhein ist dieser schon mal recht stark.
Dann gelingen diese Aufnahmen auch schon bei längeren Verschlußzeiten.
Blässgänse z.B., die im Normalflug bis zu 80 km/h erreichen...
sind bei starkem Gegenwind nur noch 10- 20 km/h schnell.
Das ist die Chance doch noch ein Flugbild zu ergattern, welches man bei trüben Wetter aufgenommen, noch zeigen darf !
Das Foto, ist eine Gegenlichtaufnahme des Dezember-Hochwasser 2012 auf der Bislicher Insel bei Xanten.
Nicht schlecht... aber langweilig !!
Bei dem folgenden Foto habe ich vom gleichen Standort aus, die Perspektive nach unten verlegt und eine geringere Brennweite gewählt !
Das Foto wirkt durch den einbezogenen Vordergrund tiefer...